Anni Eberhardt
Wie eine deutsche Golferin ihr zweites Zuhause und neue Zukunftspläne an der Shattuck-St. Mary’s School fand
Am ersten Schultag ihres Abschlussjahres an der Shattuck-St. Mary’s School in Minnesota stand Anni Eberhardt bei einer Schulversammlung am Rednerpult, um über das Thema Offenheit zu sprechen. Zwei Wochen zuvor hatte sie eine E-Mail erhalten, in der man sie einlud, eine kurze Botschaft an Schüler, Eltern und Mitarbeitende zu richten – ein Meilenstein auf einem Weg, den sie vor drei Jahren begonnen hatte.
Aufgewachsen in Königsbronn, Baden-Württemberg, ist Anni heute Zwölftklässlerin an der Shattuck-St. Mary’s School und eine Schlüsselspielerin in der Golf-Wettkampfmannschaft – der Gruppe, die zu Turnieren fährt –, während eine weitere Mannschaft sich vor allem auf das Training konzentriert. Der Rhythmus passt zu ihr: Unterricht tagsüber, zwei fest eingeplante Golfstunden im Stundenplan und zusätzliches Training nach der Schule. Der Golfplatz ist nebenan – etwa zehn Minuten zu Fuß vom Campus – und während des Schultags werden Athletinnen und Athleten oft mit dem Kleinbus hin- und hergefahren. Ihr Trainer ist tagsüber, nach der Schule und an Wochenenden erreichbar, technische Unterstützung ist also nie weit weg.
Was zog sie in die USA? Die bewusst verzahnte Verbindung von Schule und Sport. Aus Annis Sicht arbeiten Lehrkräfte und Trainer so zusammen, dass Sportlerinnen und Sportler trainieren und auf Wettkämpfe fahren können und dennoch mit der Schule Schritt halten. Diese Kooperation machte aus der Idee der Familie, ein Auslandsjahr mit Fokus auf Golf, einen konkreten Plan.
Von Nervosität zu Zugehörigkeit
Anni erinnert sich noch gut an die erste Woche: neue Sprache, keine vertrauten Gesichter und ein Campus mit so vielen Treppen, dass die Schule scherzhaft mit Hogwarts verglichen wird. Die Lösung war einfach, aber nicht leicht – offen sein, auf Menschen zugehen, Fragen stellen. Tut man das, „findet man schnell seinen Platz“. Heute fühlt sich Ankommen wie nach Hause kommen an: Freunde umarmen, den Trainer begrüßen - Routinen, die bekannt sind und passen.
Turniere, die das eigene Niveau anheben
US-Junior-Golf ist voll von sehr guten Spielerinnen und Spielern, die fokussiert und nach Plan trainieren. Um sich von der Menge abzuheben muss man die extra Meile gehen. Dieses Umfeld hat Annis Gewohnheiten geschärft – und bestätigt, dass sie den richtigen Ort gewählt hat, um sportlich zu wachsen.
College und Zukunftspläne
Anni will ihre Leidenschaft für den Golfsport weiter vorantreiben (möglichst bis hin zum Amateur-Profi-Niveau), ist sich aber ebenso bewusst was sie akademisch erreichen möchte. Sie hat bereits Angebote von US Universitäten vorliegen und freut sich darauf, Meeresbiologie zu studieren. Trainer und Studienberater auf dem Campus kooperieren eng – sie erklären und zeigen Optionen auf, bilden zusammen mit den Sportlern einen mehrjährigen Plan und helfen Anni so einen Weg zu finden, der Sport und Naturwissenschaften verbindet. Sollte Golf einmal in den Hintergrund treten, sagt sie, geht der akademische Weg weiter.
Die kleinen Dinge, die zur neuen Normalität werden.
Es gibt die großen Momente, wie die Rede bei der Schulversammlung. Und die kleinen kulturellen Umstellungen: sechsspurige Highways, riesige Parkplätze – und die stetige Suche nach „richtigem Brot“. Thanksgiving-Ferien mit ihrem Bruder sind zur Tradition geworden. Und Anni hat auch ihre Lieblingsmannschaft im College-Football gefunden: die Georgia Bulldogs.
Der schwierige Weg – und die Hilfe, die den Unterschied machte
Die Idee eines Auflandaufenthaltes mit Fokus auf Golf Realität werden zu lassen, und eine passende Schule zu finden, ist nicht selbstverständlich – schon gar nicht über Sprachen, Systeme und Ozeane hinweg. Anni bezeichnet die Unterstützung bei ihrer Schulsuche, die sie von Katrin erhielt, als „mega“. Wenn sie oder ihre Eltern Fragen hatten – per E-Mail oder in Gesprächen –, antwortete Katrin schnell. Wurden Übersetzungen knifflig, übernahm Katrin. Bot Shattuck-St. Mary’s School Kurse und Fächer an, die es so in Deutschland nicht gibt, lotste Katrin sie durch die Auswahl und erklärte das Warum. Rückblickend kann Anni keinen einzelnen Moment nennen, der den Unterschied ausmachte – „jeder Moment mit ihr [Katrin] war großartig“ – und der Kontakt besteht bis heute.
Das ist der leise Antrieb hinter Happy Ends wie Annis: eine engagierte Bildungsberaterin – verfügbar, transparent – mit stetiger, fundierter Begleitung, die den Weg frei macht.
Denkst du darüber nach, Annis Weg zu gehen?
Wenn du es mit deinem Sport ernst meinst und dir eine größere akademische Welt wünschst, zeigt Annis Geschichte, was möglich ist, wenn die Bausteine zusammenpassen: eine Schule wie Shattuck-St. Mary’s School, die Training und Lernen integriert, eine Gemeinschaft, die zum Zuhause wird, und kenntnisreiche, reaktionsschnelle Begleitung vom ersten Gespräch bis zur Ankunft und darüber hinaus. Anni brachte den Traum mit; Katrin machte ihn zur Realität.